3.
Akt, II. Szene
Auf
dem Marktplatz im Dorf. Inzwischen ist es Nacht. Die Dorfbewohner
wetteifern mit dem Hofstaat um den Preis für den gelangweiltesten
Gesichtsausdruck, der Handlanger eilt hektisch umher, Gustavo
unterhält sich gedämpft, aber angeregt mit einer der dicken Frauen.
Die Königin steht inmitten der Menschen, ihre wallenden Gewänder
werden strategisch von intelligent platzierten Fackeln ausgeleuchtet.
Uhus schuhuen im Hintergrund und machen sich dabei ohne Zweifel über
das Spektakel lustig. Eine sehr alte Frau hinkt gebückt auf die
Königin zu und überreicht ihr mit gesenktem Haupt eine halb
zerfleischte Ratte.
KÖNIGIN
(angeekelt): Handlanger!
Man will mich für dumm verkaufen!
HANDLANGER
(eilig):
Nein nein, eure Majestät. (Wirft
einen vorsichtigen Blick auf das Geschenk der Alten und kann sein
angewidertes Zurückschrecken nur mit viel Mühe als spastisches
Kratzen am Ohr überspielen) Das
ist ein, äh, traditionelles … eine rituelle, ähm, Ehrerbietung
der …
GUSTAVO
(steht plötzlich lautlos hinter dem Handlanger, der unheilvoll
zusammenzuckt, als sein Lebensgefährte das routinierte Wort
ergreift): Das,
eure Majestät, ist eine altfernizische Dunkelblutratte. Sehr
selten, sehr wertvoll. Muss leider sofort nach ihrem Tod in Fetzen
gerissen werden, da sie sonst ihre Wirkkraft verliert. Sehr gut für
den Teint, Teuerste.
Der
Handlanger starrt Gustavo ungläubig an und nickt dann verhement.
KÖNIGIN:
Ach
… wirklich?
GUSTAVO
(entspannt): Aber
natürlich. Reibt euch jeden Abend das Blut ins Gesicht und ihr
werdet im Handumdrehen … zwan... (Der
Handlanger schüttelt panisch den Kopf) zehn...?
(Handlanger
schüttelt immer noch den Kopf, wenngleich weniger panisch) fünf
Jahre (der
Handlanger lächelt erleichtert und nickt) jünger
aussehen!
KÖNIGIN
(wirft interessierten Blick auf die blutigen Rattenfetzen in ihrer
Hand): Ach.
Der
Handlanger dankt der buckligen Alten überschwänglich. Daraufhin
entfernt sie sich, wird zunehmend schneller, bis sie eine
erstaunliche Geschwindigkeit erreicht hat und um eine
Fachwerkhausecke biegt. Gelächter holpert aus dem Off über den
Platz und ebbt erst ab, als es von einem krächzenden Hustenanfall
ersetzt wird.
HANDLANGER
(wirft Gustavo mit den Augen Dank zu und wischt sich mit dem Ärmel
über die schweißüberzogene Stirn. Seine Stimme zittert ein
wenig): Gut
… dann also der, äh, Nächste … (Er
würde sich einen neuen Job suchen. Gleich im neuen Jahr würde er
alles hinschmeißen und auswandern. Das heißt, gleich, nachdem er
die Königin an die Neujahrsandacht erinnert und selbige
durchgeführt hatte. Moment, nein, nachdem er die Königin nach
ihrem jährlichen Wutanfall über das Kreidegeschmiere am
Schlosseingang nach den heiligen drei Königen beruhigt hatte. Oder
vielleicht …)
Gustavo
tätschelt ihm nachsichtig die Schulter und gesellt sich wieder zu
der dicken Frau. Ein weiterer Bürger, ein älterer Mann, nähert
sich zögerlich der Königin, die ihn erwartungsvoll unter erhobenen
Brauen anblickt. Der Mann trägt ein Bündel unter dem Arm, aus dem
ein durchgelaufener Stiefel hervorblitzt. Der Handlanger schickt ein
Stoßgebet zum Himmel. Im selben Moment gehen sämtliche Fackeln auf
dem Marktplatz aus. Für einen Moment herrscht überraschtes
Schweigen, das nur von einem 'Huch!' durchbrochen wird, ehe jemand
'Autsch!' sagt und ein anderer 'Stell dich nicht so an!'; die
tanzwütige Menge formiert sich, ein leises 'Ach nicht schon wieder
…' ist zu vernehmen. Ehe die Musiker es jedoch geschafft haben,
ihre Weingläser wegzustellen und eilig ihre Instrumente im Dung zu
suchen, lodert eine einsame Fackel ins Leben und erhellt das nun
wieder von der Kapuze verdeckte Gesicht des Zauberlehrlings, der
etwas abseits zum übrigen Volk steht und grimmig guckt.
HANDLANGER
(entsetzt): Was
…? (Überfliegt
hektisch mit im Dunkeln zusammengekniffenen Augen seinen Ablaufplan,
ohne jedoch den entsprechenden Punkt darauf zu finden. Neuerlicher
Schweiß springt aus seiner Stirn)
GUSTAVO
(klatscht zweimal erfreut in die Hände): Großartig!
KLEINER,
DÜNNER MANN (trotzig an dicke Frau neben ihm gewandt): Du
weißt schon, dass der Typ schwul ist?
DICKE
FRAU (fröhlich): Aber
natürlich, Liebling.
Gemurmel
erhebt sich. Gemurmel erstirbt schlagartig. Zauberlehrling beginnt
mit überraschend lauter Stimme zu sprechen.
ZAUBERLEHRLING:
Königin
von Fernizien!
Das
Volk dreht sich synchron zur Königin und sieht sie erwartungsvoll
an. Irgendwo in den hinteren Reihen hält ein junger Mann einem
anderen jungen Mann eine Tüte Popcorn hin. Der andere wirft einen
skeptischen Blick darauf, zuckt mit den Schultern, und greift hinein.
KÖNIGIN
(verwirrt): Ja
bitte? Wir sind noch bei den Geschenken, das Füßeküssen kommt
später. Handlanger? Handlanger? Sag ihm, dass …
HANDLANGER
(erbleicht, schweigt).
ZAUBERLEHRLING:
Sei
still!
Die
Menge atmet kollektiv ein und belässt es dabei. Einer der beiden
jungen Männer versucht, geräuschlos weiterzukauen.
KÖNIGIN:
…
Bitte?
Die
Köpfe der Menge drehen sich zum Zauberlehrling, einem sehr langsamen
und sehr dunklen Tennismatch nicht unähnlich.
ZAUBERLEHRLING
(holt tief Luft und verlagert sein Gewicht von einem auf das andere
Bein. Das kleine Wesen boxt in seiner Manteltasche gegen seinen
Oberschenkel. Er hofft, dass es nicht zu übereifrig ist, sonst
könnte es doch unangenehme Folgen haben. Zumindest, solange es noch
in seiner Tasche steckt. Der Mantel war teuer.): Ihr
habt schon richtig gehört! Jetzt ist es an mir zu sprechen, und ich
spreche für das Volk!
GUSTAVO
(im Hintergrund leise an den Handlanger): Geht
es dir gut, Schatz?
ZAUBERLEHRLING:
Jedes
Jahr nehmt ihr eure Untergebenen aus und rühmt euch dabei noch mit
Großmut!
GUSTAVO
(immer noch im Hintergrund an den Handlanger): Du
sahst wirklich schon mal besser aus.
ZAUBERLEHRLING:
Dabei
gebt ihr eurem Volk nichts! Dieses Jahr wird sich das ändern!
KÖNIGIN:
Ach.
URALTER
MANN (mit durchdringender Stimme): Was
hat sie gesagt?
JUNGE
FRAU NEBEN IHM: Nicht
jetzt, Opa!
Ein
kurzes Schweigen schiebt sich zwischen die Massen. Der Wind frischt
auf und zerrt gefährlich an den Flammen der einzigen Fackel.
ZAUBERLEHRLING:
Dieses
Jahr werdet ihr eurem Volk etwas von eurem Reichtum geben, oder ich
werde einen Fluch auf euch loslassen!
Erneutes
lautes und kollektives Einatmen der Menge. Man hört ein leises
'Autsch!' als einer der beiden jungen Männer sich an einem
ungepoppten Korn einen Zahn ausbeißt.
KÖNIGIN
(offenbahr deutlich weniger eingeschüchtert als alle anderen, man
könnte auch sagen: belustigt): Ach,
und wie soll er aussehen, dein Fluch?
Die
Köpfe drehen sich erneut zum Zauberlehrling.
ZAUBERLEHRLING
(greift in seine Tasche. Das kleine Wesen beißt ihm in den Finger,
dann zieht er es hervor und hält es unheilvoll in den
Fackelschein): So
sieht er aus!
Die
Menge beginnt bereits, schon wieder entsetzt Luft einzusaugen, ehe
ihre Blicke auf das kleine, fellige Wesen fallen, das nun eifrig auf
der ausgestreckten Hand des Zauberlehrlings auf und ab hoppst. Sie
schaffen es gerade noch rechtzeitig, sich davon abzuhalten und
stattdessen die Augen zusammenzukneifen und irritiert die Stirn in
Falten zu legen. Die dramatische Pause wird nur vom Kauen eines der
beiden jungen Männer unterbrochen. Der andere schmollt.
URALTER
MANN (durchdringend an seine Enkelin): Jutta,
was ist
das? Kann mal einer das Licht anmachen? Das sind ja Verhältnisse
wie im Mittelalter!
GUSTAVO
(lauter): Ich
glaube, wir brauchen einen Arzt.
KÖNIGIN
(ruft im Zuge eines kleinen, wohlplatzierten brechtschen Einwurfs):
Sie
bricht in schallendes Gelächter aus und wirft ihren Kopf in den
Nacken, wo er bequem auf ihrer in der Kälte erstarrten Halskrause
zum Erliegen kommt!
ZAUBERLEHRLING
(düster und leise. Sofort ist Brecht wieder vergessen, zumal der
ohnehin noch nicht einmal geboren war zur Zeit des fernizischen
Königshofs. Der Fackelschein fängt des Zauberlehrlings
Gesichtszüge gekonnt ein und verleiht ihnen tiefe Schatten und mehr
Kanten, als nötig gewesen wären, um die Damenwelt von ihnen zu
überzeugen): Das
werdet ihr noch bereuen. Die negativen Gefühle sind Nahrung für
dieses … (er
wirft selbst einen ein wenig verwirrten Blick auf das kleine
Fellwesen in seiner Hand. Das Fellwesen hält einen Moment inne und
wirft einen Blick zurück) …
Wesen! Jetzt mag es klein sein, aber …
Die
Königin lacht lauthals. Ein Baby beginnt zu weinen. Das Fellwesen
wird größer.
ZAUBERLEHRLING:
Seht ihr! Seht her! Nun schaut schon her!!
Das
Volk blickt gehorsam auf den Zauberlehrling und saugt dieses eine Mal
in echtem Erstaunen den Atem ein. Das Wesen ist auf die doppelte
Größe gewachsen.
KÖNIGIN
(winkt gelangweilt ab): Ach,
so ein Unsinn.
ZAUBERLEHRLING:
Aber!
Das ist noch nicht alles. Diese – (er
wirft eine kleine Rauchbombe auf den Boden, die den Platz für
einige Sekunden in dichten Qualm hüllt. Er hofft innig, der
Auftritt möge auf Anhieb klappen. Dafür, dass sie von keinem
Theater Ferniziens angestellt wurden waren die Schauspieler ganz
schön teuer) NACKTEN,
HUNGERNDEN KINDER (der
Rauch verfliegt und das Volk schnappt in echter Empörung nach Luft;
der junge Mann verschluckt sich an seinem Popcorn, der andere lacht
hämisch) sind
von der Königin verstoßen und geächtet worden! Sie haben an den
Schloßtoren um Asyl gebettelt und sind abgewiesen worden! Die
Königin hat Kinder
vor die Tür geschickt; nackte,
hungernde Kinder!
Das
Wesen in der Hand des Zauberlehrlings wird zu schwer, als dass er es
noch halten könnte. Er zieht seinen Arm zurück. Die Wut unter dem
Volk schwappt hoch, und das Wesen wächst. Der Zauberlehrling freut
sich, könnten wir einen Close Up machen böte es sich nun an, um
seine gehässig zuckenden Mundwinkel einzufangen. Bedauerliches
Medium, dieses Theater).
ZAUBERLEHRLING:
Deswegen
werdet ihr dieses Jahr eurem Volk etwas zurückgeben!
KÖNIGIN:
Aber
… aber ich habe nichts bei mir.
Der
Handlanger kippt hinter ihr in den Matsch. Gustavo beugt sich über
ihn.
ZAUBERLEHRLING
(wenn möglich, noch gehässiger und düsterer als zuvor): Oh
doch …
Es
wird ruhig. Die Menge scheint nachzudenken. Der Uhu schuhut erneut.
Langsam werden die Gesichter der Umstehenden wieder heller. Die
nackten, hungernden Kinderdarsteller stöhnen und jammern. Endlich
versteht es auch die Königin.
KÖNIGIN:
Meine
Roben!
CHOR,
DER SICH SPONTAN AUS DER MENGE FORMT UND BEREITS ZU EINER
STEPPNUMMER ANSETZT: Ihre
Roben! Ihre Roben!
URALTER
MANN (mit hoher, stechender Stimme): Jetzt
seid doch endlich mal still!
ZAUBERLEHRLING
(mit dem unausweichlich triumphalen Blick unter buschigen
Augenbrauen hervor, den er so lange vor dem Spiegel geübt hat):
Eure
Roben … Ein Kleidungsstück dürft ihr behalten, mehr nicht. Nun
zeigt, wie großmütig ihr seid, und gebt eurem Volk, gebt den
nackten Kindern …
KÖNIGIN
(nach kurzem Überlegen, aber mit Nachdruck): Nein.
Zunächst
ungläubiges Schweigen. Dann totaler Amoklauf der Masse. Schreie,
Kreischen, hier und dort werden kleinere, leichtere Personen wütend
in die Luft geworfen. Scheiße wird schnell vom gefrorenen Boden
abgemeißelt und gesellt sich zu ihnen. Wütende Aufschreie schwappen
wie Wellen durch die Meute. Der Zauberlehrling steht wie im Auge des
Sturms darin; das Wesen wächst schnell, bis es schließlich die
Menge überragt und immer noch größer wird. Schließlich bäumt es
sich auf und setzt zum Brüllen an. Mit einem Mal ist die Menge ruhig
und fühlt sich klein und unwichtig. Dann fällt ihnen ein, dass das
Monster auf ihrer Seite steht. Sie wenden sich wieder der Königin zu
und schütteln wütend erhobene Fäuste in ihre Richtung.
KÖNIGIN:
Ich
… ja, also … (Blickt
sich um auf der Suche nach dem Handlanger. Dieser liegt bewusstlos
auf dem Boden, während Gustavo mit einem Mann diskutiert, der
behauptet, Arzt zu sein, aber offensichtlich Zierfischer ist)
MONSTER
(brüllt): [xxxx] ← nach Belieben mit Lauten füllen.
ZAUBERLEHRLING:
Nun?
Der
Tumult erstirbt. Die Königin schnaubt. Schließlich beginnt sie
langsam, ihre Roben zu öffnen. Das Volk starrt sie gebannt an dabei.
Die erste Robe fällt. Die vorderen Reihen drehen sich entsetzt zur
Seite, man hört ein leises 'Oh mein Gott!' und ein 'Autsch!' von
irgendwoher, aber die Königin fährt fort. Der Zauberlehrling selbst
hat nur schlechte Sicht auf das Geschehen, ist aber auch ganz froh
darüber.
KÖNIGIN:
Nur
damit das klar ist (eine
weitere Robe fällt mit prunkgeladenem Klatschen in den Dreck; ein
Stück daneben fällt Jutta in Ohnmacht, während ein uralter Mann
neben ihr anzüglich grinst und langsam rote Ohren bekommt), meine
Krone werde ich behalten!
ZAUBERLEHRLING
(bemerkt erst jetzt, dass eine Krone auch als Kleidungsstück
durchgehen kann. Kurzer Ausbruch kalten Angstschweißes. Dann
Schulterzucken): Bitte.
Nur zu!
Das
Monster bäumt sich erneut auf und erschreckt alle damit. Die
nackten, hungernden Kinderdarsteller fallen einer nach dem anderen
aus ihren Rollen, doch schließlich ist es geschafft. Die Königin
steht nackt bis auf die Krone vor ihrem Volk, das sich entgeistert
abwendet.
KÖNIGIN:
Zum
Zeichen meiner Großzügigkeit! Nehmt, und geht! (Sie
blickt sich suchend um, findet den Handlanger umgeben von Gustavo,
einem Zierfischer, dem kleinen, dünnen Mann und einigen
Schaulustigen mit Popcorntüten auf dem Boden liegen, und zuckt mit
den Schultern. Sie nimmt ihre zerfetzte Ratte an sich und schwingt
sich auf ihr Pferd, was panisches Jappsen der direkt Umstehenden
provoziert. Jutta, die sich soeben wieder erholt hatte, fält erneut
in Ohnmacht. Der uralte Mann neben ihr verlässt mit seltsam
breitbeinigen Schritten unauffällig das Geschehen).
Königin
ab. Das Volk starrt ihr einige Momente ungläubig nach, dann bricht
Jubel aus. Weitere Fackeln werden entzündet, auf einmal ist der
Marktplatz in gleißendes Licht getaucht. Das Monster, dass gerade
zum Brüllen ansetzen wollte, hält ein wenig erstaunt inne und lässt
es dann nach reiflichen Überlegungen bleiben. Die Bettler stürzen
sich auf die Roben der Königin, deren Gegenwert vermutlich halb
Fernizien durch die Fußball WM bringen könnte. Der Handlanger
erwacht aus seiner Ohnmacht und sieht Gustavos Gesicht über sich. Er
lächelt. Jutta kommt ebenfalls wieder zu sich und wird von einem
jungen Mann, dem ein Schneidezahn fehlt, aus dem Gewühl gezogen.
Zwei dicke Frauen und ein kleiner, dünner Mann verlassen verschämt
den Marktplatz, öffnen wahllos eine Haustür und schließen sie
hastig wieder, als sie dahinter einen uralten Mann entdecken und sich
mit dem Gesehenen lieber doch nicht weiter beschäftigen wollen. Der
Zierfischer wirft Zierfische unters Volk. Die königlichen Trompeten
stimmen einen treibenden Marsch an. Die nackten, hungernden
Kinderdarsteller blicken gelangweilt.
Der
Zauberlehrling lächelt leise in sich hinein und murmelt
unverständlich. Das muntere Treiben auf dem Marktplatz wird leiser,
die Lichter gehen zurück, bis nur noch er erleuchtet ist, eine
düstere Gestalt in einem teuren Umhang mit Kapuze. Er dreht sich um
und verschwindet mit großen, hageren Schritten in der Dunkelheit.
Vorhang.
Nachhall
Dereinst
im fernen Königreiche
Fand
sich des Tags nach Weihnachten
Die
nackte und erstarrte Leiche
Der
Königin am Fluß.
Angenagt
von Wölfen und Rattenblut im Gesicht
(modisch,
aber schlicht)
Und
nur bekleidet mit der Krone;
Ihr
Anblick war durchaus nicht ohne,
Kurz
nach dem Sturz vom Throne.
Ohne
Gewand war sie erfrorn,
Hätt
sie mal statt Gold den Mantel auserkorn
Als
Kleidungsstück der Wahl -
Nicht,
dass es jemand stören würde,
Das
Volk warf sie in den Kanal,
Und
ließ sichs gut gehen.
Soviel
zu 'es war einmal'.
Frohe
Weihnachten!
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